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1. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 134

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 134 — Mißbrauche, wie die Folter und die Leibeigenschaft, hob er auf; er zog viele Klöster ein und verwendete ihre Einkünfte zur (Errichtung von Schulen; er führte Glaubensfreiheit ein. 3n allen seinen Landen erstrebte er gleiche (Einrichtungen und Gesetze; er wollte gleichsam einen ganz neuen Staat schaffen, worin Freiheit und Gerechtigkeit herrschen sollten. Aber in seinem (Eifer verfuhr er zu hastig. Seine Untertanen verstanden seine guten Absichten nicht; sie wollten von alten Gewohnheiten nicht lassen, des Kaisers Plänen sich nicht fugen. So erntete Joseph haß und Undank statt der Liebe, die er so sehr verdiente. 3n manchen Teilen seines Reiches kam es sogar zu offener (Empörung. Gebeugt durch so traurige (Erfahrungen, ließ der Kaiser sein Werk unausgeführt. „Ich möchte," sagte er vor seinem (Ende, „daß man auf meinen Grabstein setze: ,hier ruht ein Fürst, dessen Absichten rein waren, der aber das Unglück hatte, alle seine Pläne scheitern zu sehen/" 59. Washington und Franklin. 1. Hniieölungen in Nordamerika. Als der Norden von Amerika zuerst von (Europäern betreten wurde, war er eine rauhe Idudnis voll undurchdringlicher Idälder und wüster Sümpfe. Daher dauerte es lange Zeit, bis hier feste Niederlassungen gegründet wurden. Die ersten Ansiedler kamen im 17. Jahrhundert aus (England. (Einer der ersten Ansiedler war William Penn, nach dem die Kolonie pennsylvanien genannt wurde. Die Kolonisten hatten mit großen Beschwerden zu kämpfen, um den Boden urbar zu machen; allein ihre Ausdauer überwand die Hindernisse, die sich ihnen entgegenstellten, und ihr Fleiß bei der Bebauung ihrer Felder fand allmählich guten Lohn. So kam es, daß die Einwanderung aus Europa immer stärker wurde und der Anbau des Landes sich immer weiter ausdehnte. Nach 150 Jahren betrug die weiße Bevölkerung schon Z Millionen Menschen, und manche neu gegründete Stadt wuchs durch die Betriebsamkeit ihrer Bewohner mit erstaunlicher Schnelligkeit zu hoher Blüte empor. 2. Bufftanb gegen die Engländer. Das Land stand von Anfang an unter der Herrschaft der (Engländer, welche die meisten Niederlassungen angelegt hatten. England behandelte die Ansiedler sehr milde und verlangte von ihnen lange Seit keine Abgaben; denn der starke Handelsverkehr, den es mit ihnen unterhielt, brachte ihm reichen Gewinn. Nun hatte es aber zur Ausbreitung seiner Herrschaft einen großen Krieg mit Frankreich geführt, und dieser Krieg hatte ihm

2. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 135

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 135 — viel Geld gekostet. Um seine Schulden abzutragen, fing es an, auch den Nordamerikanern Steuern aufzulegen. Das verdroß diese, und sie sprachen: „(England zieht durch seinen Handel aus unserm Lande Vorteile genug; wir lassen uns von ihm keine Abgaben vorschreiben." Doch die Engländer l) eh anten auf ihrer Forderung. Da erklärten die 13 vereinigten Staaten am 4. Juli 1776 ihre Unabhängigkeit und waren entschlossen, die englische Herrschaft abzuwerfen. 3. George Washington. 3n dem ausbuchenden Kriege hatten die Ttorbamerikaner einen trefflichen Mann zum Heerführer, der hietz Washington. Er war der Sohn eines reichen Gutsbesitzers Und hatte frühe seinen Vater verloren, aber durch tüchtige Lehrer die beste (Erziehung erhalten. Dann hatte er als junger Mann mit Auszeichnung gegen die Franzosen gefochten, die in Amerika (Eroberungen Zu machen suchten; seine Redlichkeit war ebenso groß wie seine Einsicht und Tapferkeit. Darum vertrauten sich seine Mitbürger mit Freuden seiner Führung an. Washington leitete diesen Krieg geschickt und erfolgreich. Aus Leuten, die bisher nur ihre Felder bebaut ober bürgerliche (Bewerbe betrieben hatten, bildete er in kurzer Seit kampf-tüchtige Soldaten. Ihren Mut wußte er auch unter den schwierigsten Verhältnissen aufrechtzuerhalten und führte sie gegen einen starken wohlgerüsteten Feind zu entscheidenden Siegen. So nötigte er England endlich, vom Kampfe abzustehen und seiner Herrschaft über Nordamerika zu entsagen. Nordamerika wurde ein unabhängiger Freistaat. Nach der (Erreichung bieses Sieles legte der Held seinen Feld-fyerrnstab nieder und zog sich in die Einsamkeit des Landlebens zurück. 4. Washington Präsident. Huein seine Mitbürger bedurften Washingtons noch ferner. Er erschien ihnen unter allen als der würdigste, dem neuen Staate vorzustehen. Sie erhoben ihn einmütig zu der obersten Stelle in seinem vaterlande, zum Präsidenten des nordamerikanischen Freistaates. Auch dieses Amt bekleidete er in hohen (Ehren. Als er nach achtjähriger Regierung von neuem auf sein Landgut zurückkehrte, um dort als einfacher Bürger seine letzten Tage Zu vollbringen, folgte ihm der Beifall der ganzen Welt in seine Zurückgezogenheit. (Er starb dort nach zwei Jahren. 3hm zu (Ehren wurde die Stadt Washington gegründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates erhoben. 5. Benjamin Zrankun. Neben Washington hat sich noch ein anderer Nordamerikaner große Verdienste um sein Vaterland erworben. Das war Benjamin Franklin, der Sohn eines Seifen*

3. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 228

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 228 — der Buren; viele tatendurstige Deutsche nahmen auf der Buren Seite an dem Kampfe teil, und dadurch wurde man in England immer argwöhnischer. — Das Kap der Guten Hoffnung ist holländisch gewesen. Ris es die (Engländer in Besitz genommen hatten, zogen sich freiheit--liebendeholländische Ansiedler, dieburen (Bauern), nach Nordenzurück, öfter von den (Engländern noch weiter gedrängt. (Endlich hatten die Buren den Oranje-Freistaat und die Südafrikanische Republik gegründet. Hb er auch diese Selbständigkeit, vor allem aber den Besitz der wertvollen Diamantenfelder gönnten ihnen die Engländer nicht. Zunächst versuchten sie, die Buren durch einen plötzlichen (Einfall in ihr Land einzuschüchtern. Die kecke Truppe wurde besiegt und gefangen (1896). Dann mischten sich die Engländer in innere Angelegenheiten der Burenstaaten ein und begannen, als ihre Forderungen abgelehnt wurden, den Krieg (1899). Dieser verlies anfangs sehr ungünstig für die (Engländer; sie wurden von den zu Miliztruppen vereinigten Buren mehrmals empfindlich geschlagen. Die Buren meinten, nun genug gekämpft zu haben, und gingen zum Teil wieder auf ihre Farmen an die Arbeit. Die (Engländer dagegen kamen durch die von den Bauern erlittenen beschämenden Niederlagen erst recht zu dem festen und einmütigen Entschlüsse: Siegen um jeden Preis. Sie rüsteten ein großes Heer aus, das sie in ihren vielen Schiffen nach dem Kap schafften. Unter dem General Roberts überraschte es die Buren. Die hatten sich leichtsinnigerweise kaum um die drohende Gefahr gekümmert und belagerten sorglos die Stadt Kimberleq. Ihr Führer Cronje verlachte bis zum letzten Augenblicke alle Warnungen. Da brach das verderben über sie herein. Plötzlich war das ganze Heer der Engländer da, hielt die Hauptmacht der Buren am Paardeberg fest und zwang sie durch eine fürchterliche Kanonade, durch Hunger und Durst zur (Ergebung. Damit war es um die Freiheit der Burenstaaten geschehen. Zwar stritten die Buren noch beinahe zwei Jahre weiter in heldenmütigem Verzweiflungskampfe unter kühnen Führern, rvie Christian de löet. Xöas kümmerte die tapferen Männer, daß ihrc Farmen von den (Engländern roh verwüstet, ihre Frauen und Kinder in große Lager zusammengetrieben wurden, wo viele starben, — l1^ .kämpften weiter. Aber endlich vermochten sie gegen die Übermacht nichts mehr. Die letzten unterwarfen sich, und die beiden Burenstaaten wurden mit dem Kapland vereinigt. 8. Die vereinigten Staaten von Nordamerika. Nachdem sich die zuerst englische Kolonie vom Mutterlande abgelöst und

4. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 165

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 165 — Sofyn unbemittelter (Eltern und hatte sich durch großen Fleiß zum tüchtigen Mathematiker und Mechaniker ausgebildet. Ris er nun jene alte Maschine vor sich hatte, da erkannte er bald, wie mangelhaft sie sei, aber wie wichtig gute Dampfmaschinen für alle Welt sein Mßten. 3n seinem erfinderischen Kopfe und unter seinen geschickten Händen, aber erst nach vielen Mühen, nahm die Dampfmaschine die Gestalt an, die sie im wesentlichen noch heute hat. Nun hatte man flicht mehr nötig, Fabriken an Flüssen anzulegen, um sie durch wassernder in Gang zu setzen, oder auf den wind zu warten, der die Windmühlen treibt, oder Göpelwerke durch Pferde, Hunde ober gar Menschen drehen zu lassen. Der starke und nie ermüdende Kolben der Dampfmaschine setzt jetzt die kunstreichen Webstühle in sausende Be* Regung, dreht Millionen von Spindeln, hilft holz und (Eisen schneiden, bohren und Hobeln, hebt das Wasser aus der Tiefe der Bergwerke oder drischt auf dem Felde das Korn aus dem (Betreibe. 2. Das Dampfschiff. (Ehedem konnte man Schiffe nur durch &ind oder Ruder bewegen. Entstand Windstille, so mußte das Schiff Quf offenem Meere still liegen, oft wochenlang. Ris James Watt Steigt hatte, wie man Dampfmaschinen bauen muß, ba versuchte jjan, eine solche auf ein Schiff zu setzen, von ihr Schaufelräber im Nasser brehen zu lassen und so das Schiff vorwärts zu treiben. Zum Erstenmal glückte das dem Amerikaner Robert $ ul ton auf der Seine bei Paris (1803). Rber der sonst so kluge Napoleon wollte fllchts von der neuen (Erfindung wissen. Fulton mußte nach Rmerika 3urü& und baute dort noch ein Dampfschiff, das im Jahre 1807 eine erfte Fahrt zwischen Neuqork und Rlbant) den Hudsonfluß hinauf Zurücklegte. Zwölf Jahre später durchkreuzte der erste Dampfer den Atlantischen (Dzean in 26 Ca gen. heute fahren die großen Hamburgs* l%n und Bremischen Schnelldampfer in 5—6 Tagen nach Neuyork. 3. Die Eisenbahnen. Bis zum Anfange des neunzehnten Jahrhunderts schwankten auf größtenteils elenden wegen „über Stock Stein" der schwerfällige Frachtwagen dahin und die langsame Postkutsche, wohlhabende oder vornehme Leute hatten ihre eigenen Zernagen, für die auf den Poststationen immer frische Pferde genommen wurden. (Erst nach den Befreiungskriegen entstanden in Deutschland allmählich künstlich gebaute Landstraßen, auf benen ^°n auch bei schlechtem Wetter fahren konnte, ohne stecken zu bleiben er umzuwerfen. Daß aber ein wagen am mühelosesten bewegt ^'den kann, wenn er nicht unmittelbar auf dem Erdboden, sondern

5. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 229

1918 - Leipzig : Voigtländer
— 229 — Zu einem freien Staatenbund vereinigt hatte, hat sich das ungeheure, vom atlantischen zum Stillen Ozean, von Kanada bis Mexiko reichende Land zu einem mächtigen Staatsroefen gebildet, wo noch vor einem Jahrhundert große Büffelherden umherzogen, der Ansiedler den Urwald lichtete und der Indianer auf dem Kriegspfade schlich, da stehen letzt große volkreiche Städte und erstreckt sich wohlangebautes Ackerland. (Einmal drohte dem Bunde die Gefahr des Zwiespaltes: als die ttordftaatenvonben Südstaaten, die ihre ungeheuren Zuckerpflanzungen von Negersklaven bebauen ließen, die Abschaffung der schrecklichen Sklaverei forderten. (Ein Bürgerkrieg brach aus, der mit dem Sieg der Nordstaaten endete (1861—1865). (Er ist auch dadurch merkwürdig, daß in ihm die ersten Panzerschiffe kämpften. Nach dem Kriege gingen die Amerikaner mit der ihnen eigenen Tatkraft wieder an die töerfte des Friedens und sind in ihrer praktischen Art, mit ihrer Geschäftsklugheit, mit ihrer Findigkeit, bei mechanischen Arbeiten den Menschenarm durch Maschinen zu ersetzen, andern Völkern vorbildlich geworden. Der Amerikaner schämt sich keiner Art von Arbeit, was einer vorher war, oder was seine (Eltern waren, ist einerlei, wenn er nur tüchtig ist. Mancher arme Bursche ist vom Stiefelputzer oder Zeitungsträger zu Reichtum und Ansehen aufgestiegen, und vornehme, aber arbeitfcheue Menschen sind verachtet untergegangen, weil in Amerika so vieles möglich ist, was in (Europa auf Schwierigkeiten und Vorurteile stößt, nennt man Amerika wohl „das Land der unbegrenzten Möglichkeiten". fange haben sich die vereinigten Staaten von kriegerischer Tätigkeit fern gehalten; bedrohte sie doch niemand. (Erst seit dem Aufschwung Japans (s. 9) und seit die Seekriegsmacht aller seefahrenden Staaten nn Bedeutung zunahm, unterhalten auch die vereinigten Staaten eine starke Flotte. Mit dieser verdrängten sie (1898) die Spanier aus Kuba unter dem Schlagwort: „Amerika den Amerikanern!", ließen sich von ^nen aber auch die Philippinischen Inseln abtreten. Um die Flotte sowohl im Atlantischen als auch im Stillen Ozean verwenden zu können, ohne das Kap Horn umschiffen zu müssen, haben die vereinigten Staaten oen von Franzosen begonnenen Panamakanal vollendet (1914). 9. 3apart. Zu den merkwürdigsten Machtveränderungen unter .811 Völkern der Erde gehört das (Eintreten Japans in die Reihe er Großmächte. Bas alte Kulturvolk der Japaner hatte sich bis •Jum Jahre 1854 von jedem europäischen (Einfluß streng abgeschlossen. Kein fremder durfte sich im Lande aufhalten. Das Land wurde jahr-

6. Erzählungen aus der Weltgeschichte - S. 345

1876 - Kreuznach : Voigtländer
— 345 — bebaut ober bürgerliche Gewerbe betrieben hatten, bildete er in kurzer Zeit kampfestüchtige Soldaten, wußte auch unter den schwierigsten Umständen ihren Muth aufrecht zu erhalten und führte sie gegen einen starken, wohlgerüsteten Feind zu entscheidenden Siegen. So nöthigte er England endlich, vom Kampfe abzustehen und seiner Herrschaft über Nordamerika zu entsagen. Nordamerika wurde ein unabhängiger Freistaat. Nach der Erreichung dieses herrlichen Zieles legte der edle Held feine Feldherrnstelle nieder und zog sich, mit dem Danke eines ganzen Volkes belohnt, in die Einsamkeit des Landlebens zurück. 4. Washington Präsident des Freistaates. — Allein seine Mitbürger bedurften seiner noch ferner. Er erschien ihnen unter allen der Würdigste, dem neuen Staate vorzustehen. Sie hoben ihn daher einmüthig zu der obersten Stelle in feinem Vaterlande, zum P rä s i d e u t e n des nordamerikanischen Freistaats. Auch dieses Amt bekleidete er in hohen Ehren. Als er nach achtjähriger weisheitsvoller und gesegneter Regierung von neuem auf feiu Landgut zurückkehrte, um dort als einfacher Bürger seine letzten Tage zu verbringen, folgte ihm der Beifall der ganzen Welt in seine Zurückgezogenheit. Er starb dort nach zwei Jahren. Ihm zu Ehren wurde die Stadt Washington gegründet und zur Hauptstadt des ganzen Freistaates erhoben. 5. Der Buchdrucker Fraukliu. — Neben Wafhington hat sich noch ein anderer Nordamerikaner große Verdienste um fein Vaterland erworben. Das war Benjamin Franklin, der Sohn eines Seifensieders in der Stadt Boston. Er erlernte die Buchdrnckerknust, beschäftigte sich aber in allen feinen freien Stunden und oft bis spät in die Nacht hinein mit dem Lesen guter Bücher. Hierdurch erwarb er sich tüchtige Kenntnisse, und kleine Aufsätze, welche er erscheinen ließ, wurden mit Beifall aufgenommen. Allmählich brachte er es dahin, in Philadelphia eine eigene Druckerei zu errichten, und sein unermüdlicher Fleiß, seine Mäßigkeit und Sparsamkeit verschafften ihm ein gutes Auskommen, während er durch seine Rechtlichkeit und Einsicht sich die Liebe und Achtung aller feiner Mitbürger erwarb. Eine Zeitung, die

7. Denkfreund - S. 341

1847 - Giessen : Heyer
Nordamerica. 341 Iii. Die Binnenländer der freien Indianer *) (Jagdgebiet der britischen Hudsonsbai-Gesellschaft) er- strecken sich auf der einen Seite von dem Eismeere bis zu den ver- einigten Staaten von Nordamerica und auf der andern von Neu- Wales bis zu den Ländern an der Nordwestküste, sind etwa 60,000 □ M. groß und von Eskimo's und Indianern bewohnt (welche hier in völliger Unabhängigkeit leben), werden aber von den Briten zu ihren Besitzungen gerechnet, die auch hier mehrere Niederlassungen haben, vorzüglich des wichtigen Pelzhandels wegen, welchen d^e Hud- sonsbai-Gesellschaft hier betreibt, und sind im nördlichen Theile kalt und unfruchtbar, im südlichen aber schon milder und productenreicher. Viele zum Theil große Seen, z. B. der Sclaven-, Bären-, Wi- nipeg-See, breiten sich hier aus, und der Kupferminen- und Makenziefluß, so wie die erst kürzlich entdeckten Hoodsfluß und Thluitscho ergießen sich in das Eismeer; auch ziehen sich die nörd- lichsten Zweige des Felsengebirges (welches man als die nördlichste Fortsetzung der Eordilleras de los Andes ansehen kann) hindurch und endigen am Eismeere. Iv. Die Nordweftknsten-Länd er, westlich von dem Jagd- gebiete der britischen Hudsonsbai-Gesellschaft, erstrecken sich vom Eismeere und der Behringsstraße längs dem großen Ocean bis zu dem Gebiete der V. St. von Nordamerica, haben an ihrer Küste eine Menge Inseln, werden von dem Felsengebirge durchzogen, sind von Eskimo's und Indianern bewohnt, welche vom Fischfänge und von der Jagd leben, und gehören theils den Russen, theils den Briten. Die russischen Besitzungen machen den nördlichen Theil aus und sind größtenteils sehr kalt und unfruchtbar; die britischen Besitzungen nehmen den süd- lichen Theil ein, haben ein milderes Klima und einen größern Pro- ductenreichthum. Sowohl die Russen, als die Briten, haben in ihren Antheilen Niederlassungen. V. Das eigentliche britische Nordamerica, mit einer ordentlichen Gouvernements-Verfassung, 16,000 ss) M. mit 2 Mill. E., gränzt nördlich an die Hudsonsbai-Länder, östlich an den atlantischen Ocean, südlich an die V. St. von Nordamerica und westlich an das Binnenland der freien Indianer, ist theils bergig, theils eben, und enthält viele Seen, worunter der Obere-, Huron-, Eric- und Ontario-See, von welchen die Südseite zum Gebiete der V. St. von Nordamerica gehört. Der Hauptfluß ist der mit einer breiten Mündung in den atlantischen Ocean sich ergießende St. Lorenzftrom, eigentlich der große Abfluß der genannten Seen, wel- cher unter dem Namen Niagara auf seinem Laufe aus dem Erie- See in den Ontario-See den berühmten Wasserfall macht, indem er *) Ali vom Meere gar nicht bespültes Land wird Binnenland genannt Welche Städte helßen also Binnenstädte?

8. Denkfreund - S. 342

1847 - Giessen : Heyer
342 Nordamerkca. in einer Breite von mehr als 4000 F. 160 F. tief herabstürzt, so daß man das entsetzliche Getöse 4 M. weit hört. Zn-diesem, an mancherlei Producten reichen britischen Nordamerica gehören: a) das grefje Land bañada, worin am St. Lorenzstrome die feste Hauptst. Quebec mit 30,006 E. und auf einer Insel desselben Stromes die wichtige Handelsst. Montreal mit 40,000 E.; b) die beiden durch eine Landenge verbundenen Halbinseln Neu braun schweig und Neu- schottland; c) die große, besonders wegen ihres reichen Kabelsau- oder Stockfischfanges wichtige Insel Neufouudland und mehrere andere kleinere Inseln. Vs. Die vereinigten Staaten von Nordamerika, 107,000 p M. mit 17 Mill. E., gränzen nördlich an das britische Nordamerica, das Binnenland der freien Indianer und au die Nord- westküften-Lander, westlich an den großen Ocean und die Republik Merico, südlich an den Meerbusen von Merico und östlich an den atlantischen Ocean, bestehen theils aus Hochland, wo das Alleghany- und das Felsengebirg, theils aus Tiefland, werden an der nörd- lichen Gränze von dem St. Lorenz ström, im Innern von dem mächtigen Missisippi, mit seinengroßen Nebenflüssen Missouri, Ohio, Arkansas, rothem Fluß :c. und im W. seuseits des Fel- sengebirges von dem Columbia oder Oregon durchflossen. Letzterer geht in den großen Ocean, der Missisippi aber in den Meerbusen von Merico. Außer den schon oben im britischen Nordamerica ange- führten großen Seen ist noch der Michigan (spr. Mittschighänn) anzu- führen. In den nördlichen Gegenden ist das Klima gemäßigt, in den südlichen warm, daher das Land sowohl die Produkte der gemä- ßigten, als der warmen Erdstriche erzeugt und besonders reich an Vieh aller Art, Getraide, Reiß, Tabak, Baumwolle, selbst Zucker ist, überdieß einen unerschöpflichen Reichthum von Fischen, unermeß- liche Waldungen und große Mineralschätze besstzt, worunter treffliches Eisen, außerordentlich viel Blei, Steinkohlen und Salz, auch etwas Gold. Die Hauptbeschäftigung dev E. ist Landbau, welcher in den südlichen Gegenden mehr auf Gewinnung von Colonialwaaren geht. Auch Bergbau, Industrie, Handel und Schifffahrt, besonders Dampf- schifffahrt, werden mit großer Thätigkeit betrieben und steigen, so wie Künste und Wissenschaft, mit jedem Jahre und mit der außerordentlich wachsenden Bevölkerung. Mit Canälen und Eisenbahnen ist das Land, wie mit einem Netze, überzogen, wodurch die Verbindung der entfern- testen Gegenden äußerst befördert wird. Die meisten E. sind Euro- päer und Abkömmlinge derselben, und alljährlich kommen neue An- kömmlinge in großer Zahl aus Europa, besonders aus Deutschland und Großbritannien. Sie genießen völlige Freiheit ihrer verschiedenen Glaubensbekenntnisse; da ist keine herrschende Kirche, kein Adel, kein Geburtsvorrecht, kein Zunftzwang. Leider aber gibt es auch noch in den südlichen Staaten über 2 Mill. Negersclaven. Die Ureinwohner, die Indianer, deren Zahl sich täglich vermindert, sind in die Gegen-

9. Denkfreund - S. 343

1847 - Giessen : Heyer
Nordamerica. 343 den senseits des Missisippi zurückgebrângt worden. Ein groster Theil btefer Staaten war etne Colonie der Briten; allein 1775 emporte sich btefe gegen bieselben und crkâmpfte ihre Freiheit, worauf nach dem Frieden 1783 zuerst 13 von eiuander unabhangige, aber.unter eincmber verbünbete Nepublikeu, damals nur 3 Mill. E. zâhleub, sich bilbeten. Jetzt sinb btefe zu 27 Buubesstaateu angewachsen, wozu noch mehrere sogenauute Gebiete und nicht organisirte Districte un Westen (wo noch grostteuthcils Jnbianer lebeu) kommen. An der Spitze bieses Staatenbunbes steht ein Gcueralcongrest und ein wâhl- barer Prüsibeut. 9) In den 13 âlteru Staaten liegen: Boston, Hauptst. des Staates Massa chu set s (Mâssâtschusetts) und wichtige Hanbelsst. ans einer Halbinsel der Bostonbai, mit Hafen und 94,000 E. Neu-Iork, gros te St. der V. St. im Staate gl. N. und zngleich wichtigste Hanbelsst., ans einer Jnsel des Hnbson, mit treff- lichem Hafen, Universitât und 350,000 E. Albaup, eigentliche Hauptst. des Staates Ncu-Iork, am Hnbson, mit 34,000 E. Phi- labelphia, im Staate Pennsplvanien, nach Neu-Iork die wich- tigste St. der Union, am Delaware, mit Universitât und 230,000 E., nnter welchen viele Deutsche. Pittsburg, wichtige Fabrik- und Hanbelsst., amohio und auch in Pennsplvanien, mit 60,000 E. Baltimore, wichtige Hanbelsst. in Mar plan b, mit Hafen, Univer- sitât und 102,000 E. Washington, Haupt- und Bunbesstabt der gesammten Staaten-Union, un Bezirk Columbia, der Sitz des Generalcongresses und Prâsibenten, mit 24,000 E. Charles- to w n *), Hanbelsst. in S üb-Caro lina, mit Hafen und 35,000 E. b) in den tteucrit Staaten: Cincinnati, wichtige Fabrik- nnb Hanbelsst., am Ohio, im Staate Ohio, mit 46,000 E. Louis-- vill e**), Hanbelsst. im Staate Kentuckp, am Ohio. N eu-Or le an s, Hauptst. von Louisiana, ente der wichtigsten Hanbelsst. der Union, am Missisippi, mit 102,000 E., in einer ungesunben Lage, wo oft das gelbefieber herrscht. Saint-Louis Hanbelsst. im Staate Missouri, am Missisippi, mit 25,000 E. Westlich von biesem Staate behnen sich die grosten westlich en Districte ans/ bis setzt noch ganz im Besitze der barin lebcnben Jnbianer und mit nur einzelueu Nieberlassuugen und Militârposten der Rorbamericaner. Der jenseits des Felsengebirges gelegene Theil heitzt Oregon-Di- strict, worin die Hubsonsbai-Gesellschaft mehrere Nieberlassungen Hat. Vil. Nepublik Mexico (sprich: Mechiko) 4) einschliesilich der Wilbnisse der noch freten Jnbianer, 73,000 □ M., mit 7 bis 8 Mill. E., zwischen den V. St. von Norbamerica, dem Meerbusen von Mericd, Mittelamerica und dem grosten Océan, besteht ans Tief- und Hochlanb, inbem die Corbiller'en ober Anben einen grosten Theil des Landes einnehmen. Ans ihrem norblichen Juge erhalten *) spr. Tschârlstaun. **) spr. Luihwill'. ***) spr. Sâng-Luih. I) Auch hie und da, der Aussprache gematzer, Mejico geschrieben.

10. Denkfreund - S. 344

1847 - Giessen : Heyer
344 Westindien. sie hier verschiedene Benennungen und gehen dann unter dem Na- men des Felsengebirges in die V. St. von Nordameriea. Der größte Fluß ist der Rio bei Norte oder Rio Bravo. Der nörd- liche Theil liegt in der gemäßigten und der südliche in der heißen Zone, daher die Producto dieses fruchtbaren, aber noch zu wenig an- gebauten Landes sehr wichtig und mannigfaltig sind. Im Hochlande rst der Mais und in den heißen Gegenden sind die Bananen und Pisangs ein Hauptnahrungömittel der E. Kein Land ist so silber- reich, als Mexico, das zugleich auch viel Gold hat. Die Hauptst. dieser in 19 Departements und 5 Gebiete getheilten Republik ist Merieo, zwischen 2 Seen gelegen, mit Universität und 206,000 E. Nördlich liegen: Guanaruato, Hauptst. eines Dop. und Haupt- sitz des Bergbaues, mit wichtigen Silbergruben und 34,000 E.; Guadal arara, Hauptst. eines Dep. und nach Mexico die ansehn- lichste St., mit 70,000 E., und San Louis de Potosi, Hauptst. eines Dep., mit 50,000 E. An der Westseite Merieo's ist die lange Halbinsel Californien und an der Nordostseite, an der Gränze der V. St. von Nordamerica, die Prov. Texas, welche sich seit mehreren Jahren von Merieo losgerissen und zu einem besonderen Staate gemacht hat, mit der Hauptst. Austin. Man beabsichtigt, in Texas eine deutsche Colonie zu gründen.— Südlich von Mexico: Vera Cruz (Veracruz), Seest. am. Meerbusen von Mexico, mit Hafen und Festung. Im Dep. Hucatan, welches eine Halbinsel bildet, haben die Briten die Colonie Honduras, von wo sie viel Mahagoniholz holen, und im Dep. Chiapa sind bei dem D. Pa- lenque berühmte Ruinen der alten St. C ul hu a can, großartige Denkmäler des Alterthums. Viii. Vereinigte Staaten von Mittelamerica, zwi- schen Mexico und Neu-Granada, im N. vom atlantischen und im S. vom großen Ocean umflossen, 13,000 (I M. groß mit 2 Mill. E., von den Anden bedeckt und mit Vuleauen, erzeugen besonders den besten Cacao und Indigo, und bestehen aus 5 zu einer Repu- blik verbundenen Staaten. Neu - Guatemala, bis 1835 die Hauptst. der ganzen Republik, mit 50,000'E. Seitdem hat man die St. San Salvador (mit 40,000 E.) zur Hauptst. der Union erwählt. B. W e st i n d i e n. Es besteht aus einer großen Menge größerer und kleinerer Inseln, welche in dem atlantischen Ocean liegen, der hier den Meerbusen von Mexico und das caraibische Meer bildet. Sie ziehen sich in einem Bogen von der Halb- insel Florida (in den V. St.) bis zur Mündung des Orinoco und enthalten zusammen 4700 □ M. mit 3,300,000 E., worunter 2 Millionen Neger, von denen jetzt 2/.? in Freiheit und '/? im Sclavenstande leben. Fast alle diese In- seln sind gebirgig, haben ein heißes Klima und werden öfters von schrecklichen Orkanen heimgesucht. Zucker, Kaffee, Baumwolle und Indigo sind die wichtigsten Handelswaaren derselben, zu deren Anbau man sonst bloß Sclaven gebrauchte, welche man aus Africa holte; allein jetzt sind auf allen den Briten gehörenden
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